An alle, die Deutsch als Fremdsprache lernen |
Von Anfang an ist es schwer, wenn Sie immer neue grammatische Regeln bekommen, die oft „isoliert" sind: Deswegen ist das leider gar kein seltener Fall, dass Sie konkrete grammatische Regeln kennen, aber nicht sprechen können.
Es ist viel wichtiger, grammatische Regeln als kleine Systeme zu lernen - dann sehen Sie alle Fälle, die im Sprachgebrauch vorkommen können. Meine Erfahrung (mehr als 15 Jahre) zeigt, dass sich so eine Übersicht lohnt. Dann tauchen keine neuen Regeln unerwartet auf. Selbstverständlich müssen Sie viel üben. Wenn Sie daran Interesse haben, kann ich auf Anfrage solche Übungen zuschicken (persönlich per E-Mail) - auch mit den Schlüsseln. (Wenn Ihre Muttersprache Russisch ist, weisen Sie darauf auf.)
Hier empfehle ich:
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„Weil - denn - deshalb, deswegen, darum"
- „Infinitiv-Konstruktionen".
WEIL | DENN |
Nebensatz | Einfacher Satz |
1. Ich bin nicht gekommen, weil es kalt war. 2. Weil es kalt war, bin ich nicht gekommen. | 1. Ich bin nicht gekommen, denn es war kalt. 2. Ich bin nicht gekommen. Denn es war kalt. |
Deswegen
= deshalb = darum:
- Es war kalt, deswegen bin ich nicht gekommen (= deshalb bin ich nicht gekommen = darum bin ich nicht gekommen).
- Es war kalt. Deswegen (= deshalb, darum) bin ich nicht gekommen.
- Es war kalt, ich bin deswegen
(= deshalb, darum) nicht gekommen.
- Es war kalt. Ich bin deswegen (= deshalb, darum) nicht gekommen.
- Sie haben also zwei
Möglichkeiten, einen Grund zu zeigen:
Ich bin nicht gekommen, weil es kalt war.
Es war kalt, deswegen (deshalb, darum) bin ich nicht gekommen. - „Deswegen, deshalb, darum" sind Synonyme. Sie können die ohne Unterschied gebrauchen.
- „Deswegen, deshalb, darum" sind keine Konjunktionen: Sie können umgestellt werden. Mit einer Konjunktion (z.B. „weil") geht das nicht.
- „Denn" wird oft in der schriftlichen Rede (in Büchern) gebraucht - normalerweise spricht man so nicht.
Infinitiv-Konstruktionen
Mit „zu" | Ohne „zu" - nach den: |
1. Verb + Verb (Infinitiv) Ich versuche das zu machen. Ich verspreche dir, das zu machen. | 1. Modalverben und lassen Er muss gehen. Wir lassen das hier liegen. |
2. Um …zu, an/statt …zu, ohne …zu Er kommt, um das zu sagen. (An)Statt zu lernen, geht er spazieren. Er geht weg, ohne mich zu fragen. | 2. Heißen, nennen, schicken Leben heißt hoffen. Das nennt er arbeiten. Sie schickt ihn Brot kaufen. |
3. Konstruktionen mit Nomina Ich habe keine Lust, das zu machen. Er hat keine Zeit, mit dir zu sprechen. | 3. Bleiben + Lokalverben: stehen, liegen, sitzen, wohnen… Er bleibt sitzen. |
4. Konstruktionen mit „es" Es ist schwer, das zu machen. Es ist erwünscht, dahin zu fahren. | 4. Bewegungsverben: gehen, laufen, fahren, kommen Er geht einkaufen. |
5. Haben + zu, sein + zu: Er hat das zu schreiben. (=Er muss das schreiben…) Das ist hier zu kaufen. (= Das kann/muss man hier kaufen.) | 5. Sehen, hören, fühlen, spüren, finden (= sehen) Ich sehe ihn gehen. (= Ich sehe, dass er geht.) Ich höre ihn singen. (= Ich höre, das er singt.) |
6. Konstruktionen mit den Verben, die im Sinne von Modalverben gebraucht werden:
| 6. Lehren, lernen, helfen
|
Verben zum Punkt 1 (+ zu)
anfangen / beginnen aufhören auffordern bewegen bitten /ersuchen empfehlen/raten erlauben gewöhnen hindern/stören überzeugen | verbieten vergessen verlangen, fordern fördern verpflichten versprechen versuchen/sich anstrengen vorhaben wünschen zwingen |
Redewendungen zum Punkt 3 (+ zu)
Es besteht die Möglichkeit Es gibt die Möglichkeit Das ist eine gute Gelegenheit Das ist ein guter Anlass Das ist die letzte Chance Ich habe (die) Lust Ich habe keine Lust | Ich habe (die) Absicht Ich habe keine Absicht Es hat keinen Zweck Es hat keinen Sinn Es macht mir Spaß Mein Plan/Traum ist es… |
Redewendungen zum Punkt 4 (+zu)
Es ist möglich/unmöglich Es ist besser/ lieber Es ist erwünscht Es ist (nicht) erlaubt/gestattet Es ist verboten | Es ist erforderlich Es ist nötig Es ist wichtig Es ist sehr angenehm Es ist ist strafbar |